15. Oktober 2019

IMO 2020 – Auswirkungen auf das Seefrachtgeschäft

Die neue IMO (International Maritime Organisation) Regelung tritt nun am 01. Januar 2020 in Kraft.
Sie soll bewirken, dass der Schwefelausstoß von kommerziellen Schiffen weltweit von derzeit 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent gesenkt wird. Durch diese Maßnahme rechnen die großen Container-Reedereien mit zusätzlichen Kosten für Treibstoff von ca. 2-2,5 Milliarden Dollar im Jahr. Doch was soll damit erreicht werden, wenn es auf den ersten Blick immense Kosten bedeutet?!

Weshalb kommt die Vorschrift?
Umweltaspekte sind weltweit ein akutes Thema. Die IMO erhofft sich durch die neue Vorschrift,
dass, basierend auf einer aktuellen Studie, ca. 500.000-600.000 Menschen vor dem Tod durch Folgen der Luftverschmutzung bewahrt werden können.

Wie erreicht man die von der IMO gesetzten Ziele?
Zur Umsetzung dieser verbindlichen Ziele haben die Reedereien drei Möglichkeiten zur Auswahl:

1. Umstellung von Schweröl auf Schiffsdiesel
Dies dürfte bei weitem die von den Reedereien am häufigsten genutzte Variante sein, da keine technischen Änderungen an den Schiffen vorgenommen werden müssen.
Einfach Tanken und Fertig. Die Reedereien erwarten hier zusätzliche Kosten von min.
USD 200 pro Tonne Schiffsdiesel im Vergleich zum Schweröl.

2. Einbau einer Abgasreinigung „Scrubber“
Das Schiff wird dabei in einer Werft mit einer Abgasreinigungsanlage nachgerüstet.
Somit kann dann weiterhin Schweröl getankt werden. Aufgrund der Umrüstungszeiten und der begrenzten Werftkapazitäten muss hier mit einer zeitweiligen Verringerung des Frachtraumes gerechnet werden.

3. Umrüstung der Antriebsart auf Flüssiggas (LNG)
Die ersten, neu aufgelegten, Schiffe mit LNG-Antrieb laufen in diesem Herbst vom Stapel und kommen dann entsprechend ´nach und nach´ zum Einsatz. Als umweltfreundlichste Variante sind Schiffe mit dieser Antriebstechnik jedoch auch von der Anschaffung her die teuersten. Auch die Umrüstung von Schweröl-Antrieb auf LNG-Antrieb bei bestehenden Flotten ist sehr zeit- und kostenintensiv und wird auch hier zu einer zeitweiligen Verringerung des Frachtraumes beitragen.

Im Bezug zu den Positionen 2 + 3 hat diese Verknappung bereits begonnen und wird sich bis in das Jahr 2020 ziehen.

Was bedeutet dies nun konkret im Hinblick auf die Kostenentwicklung in der Seefracht?
a) Bei Break-Bulk-Sendungen werden Erhöhungen von 30 – 35% erwartet.
b) Im FCL-Bereich (also bei 20´und 40´-Vollcontainern, etc.) geht man zur Zeit von USD 200 – USD 500 je TEU an Mehrkosten je nach Fahrtgebiet aus.

Bitte berücksichtigen Sie Dieses bei Ihren Aufträgen/Projekten.

Sobald uns hierzu weiterführende Informationen vorliegen, werden wir Sie natürlich umgehend auf dem Laufenden halten.

Bei Fragen stehen Ihnen gerne unsere bekannten, kompetenten Ansprechpartner bei A.L.S. zur Verfügung.